Hier nun Der Versuch einer Analyse der dramatischen Minuten von Wien: (Rekonstruktion mithilfe des noch funktionierenden Fahrtenschreibers) |
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20.40 Uhr
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Das Abendessen kommt recht spät - wir denken, wir haben nicht mehr so ganz alle Zeit der Welt; aber Klaus holt den Kaffee, den er für Gerti gekauft, aber vor dem Casino liegen gelassen hatte, und isst in aller Ruhe sein Wienerschnitzel. |
21.01 Uhr |
Der Weg zur "U2" scheint endlos lang - Am Schottentor kommt die "38" erst in 8 Minuten und braucht 19 Minuten bis zur Sieveringer Straße. |
21.32 Uhr |
Im Hotel läuft fast alles glatt - nur Ulf muss seine Sachen verstauen. Erst oben, dann unten in der Garage, bis das Rolltor zu ist! Klaus lässt ihn über die Rufanlage befreien. |
21.36 Uhr |
Wir fahren im Dunkeln runter Richtung Westbahnhof. Die Entfernung beträgt etwa 6,49 km (violett gezeichnet). Das bedeutet - rote Ampeln eingeschlossen - eine Fahrzeit von etwa 40 Minuten. Die Reserve sind hochgerechnet etwa: 25 Minuten |
21.40 Uhr |
Die Dunkelheit wird zum eigentlichen Feind der
Tango-Boys. Man kann weder die Wien- Karte noch auf der Straße
aufgemalte Fahrradsymbole richtig sehen. 1 Kursänderung: Wir verlassen die Route der "38" Richtung Billrothstrasse und fahren geradeaus, um zur besseren Orientierung zum Donaukanal zu gelangen, und zwar auf dem Weg, auf dem wir gekommen waren (blau). |
21.47 Uhr |
2 Wir interpretieren beim Befahren der Döbliner Hauptstraße bzw. Überqueren der Heiligenstädter Straße diese nicht als Zubringer für die ersehnten "Gürtel" (Döbliner-, Währinger-, Hernaiser- oder Lerchenfelder Gürtel) sondern überqueren sogar noch den Donaukanal. |
21.54 Uhr
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3 Nach kurzer Fahrt am Donaukanal entscheiden sich
die Tango-Boys, diesen wieder zu überqueren, aber statt wieder bis
zur Heiligenstädter Straße zu fahren, werden die Räder in
halsbrecherischer Manier die Treppen herunter manövriert, um weiter
am Kanal zu radeln. Die vielen Autobrücken und Autohochbrücken lassen uns den Radweg zu den Gürteln nicht finden. Auf der sechsspurigen Straße werden wir sogar angeranzt, warum wir nicht auf dem Radweg fahren würden. Wir konnten ihn nur nicht sehen. |
22.04 Uhr
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4 In Höhe des Franz-Josef-Bahnhofs stellt Franz, der eigentlich nur nach von ihm eingegebenen Routen fährt, sein Navi auf "Autorouting" (noch 4,96 km) und es geht im Zick-Zack-Kurs Richtung Westbahnhof. Das Navi zeigt "schwache Batterie" an. Weit und breit von einem Gürtel nichts zu sehen. |
22.23 Uhr
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5 Wir erreichen die Gürtel - Es ist allerdings zu dunkel, um immer die Trasse des Radweges zu finden. Die Antworten der Umstehenden: "Ihr seid auf dem richtigen Weg - aber es ist noch ein Stück" machen Mut. Klaus treibt: "Die Ampel ist eigentlich gar nicht richtig rot." |
22.29 Uhr
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Vor lauter Hektik wird es richtig gefährlich:
Wir befahren mehrfach notgedrungen Betriebs-gelände der Straßenbahnen,
ohne dass rechts oder links Fuß- oder Radwege vorhanden sind.
(Besonders Eckhard weiß: Schienen sind für Fahrräder sehr
gefährlich. Kommt man mit einen Rad in die Schienenrinne, dann liegt
man flach!!) Natürlich fällt auch gerade in einem solchen Bereich Franzens Navi auf die Straße. |
22.36 Uhr
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Auf dem Neubaugürtel nach gefahrenen 9,6 km erreichen die Tangoboys zwar dis U-Bahn-Station Westbahnhof - aber noch nicht die Bahngleise der ÖBB. Weiterer Zeitverlust: Franz wartet auf Ulf und Eckhard, die aber schon einen Behelfszugang zur Eisenbahn gefunden haben. |
22.38 Uhr |
Zum Glück gibt es eine Rolltreppe. Wir rasen zu Gleis 6, einige sogar am richtigen Abteil vorbei. Dann werden Hals über Kopf Gepäckstücke und Räder kreuz und quer eingeladen. |
22.40 Uhr | Der Zug fährt los mit den Tango-Boys an Bord. |