Samstag 1.08.09
Die letzten 100 Minuten von Wien


Hier nun Der Versuch einer Analyse der dramatischen Minuten von Wien:
(Rekonstruktion mithilfe des noch funktionierenden Fahrtenschreibers)
20.40 Uhr

 

Das Abendessen kommt recht spät - wir denken, wir haben nicht mehr so ganz alle Zeit der Welt; aber Klaus holt den Kaffee, den er für Gerti gekauft, aber vor dem Casino liegen gelassen hatte, und isst in aller Ruhe sein Wienerschnitzel.
21.01  Uhr
 
Der Weg zur "U2" scheint endlos lang - Am Schottentor kommt die "38"  erst in 8 Minuten und braucht 19 Minuten bis zur Sieveringer Straße.
21.32 Uhr
 
Im Hotel läuft fast alles glatt - nur Ulf muss seine Sachen verstauen. Erst oben, dann unten in der Garage, bis das Rolltor zu ist! Klaus lässt ihn über die Rufanlage befreien.
21.36 Uhr

 
Wir fahren im Dunkeln runter Richtung Westbahnhof. Die Entfernung beträgt etwa 6,49 km (violett gezeichnet). Das bedeutet - rote Ampeln eingeschlossen -  eine Fahrzeit von etwa  40 Minuten.  Die Reserve sind hochgerechnet etwa: 25 Minuten
21.40 Uhr



 
Die Dunkelheit wird zum eigentlichen Feind der Tango-Boys. Man kann weder die Wien- Karte noch auf der Straße aufgemalte Fahrradsymbole richtig sehen.
 1 Kursänderung: Wir verlassen die Route der "38" Richtung Billrothstrasse und fahren geradeaus, um zur besseren Orientierung  zum Donaukanal zu gelangen, und zwar auf dem Weg, auf dem wir gekommen waren (blau).
 
21.47 Uhr


 
 2 Wir interpretieren beim Befahren der Döbliner Hauptstraße bzw. Überqueren der Heiligenstädter Straße  diese nicht als Zubringer für die ersehnten "Gürtel" (Döbliner-, Währinger-, Hernaiser- oder Lerchenfelder Gürtel) sondern überqueren sogar noch den Donaukanal.
21.54 Uhr
 

 

 

 3 Nach kurzer Fahrt am Donaukanal entscheiden sich die Tango-Boys, diesen wieder zu überqueren, aber statt wieder bis zur Heiligenstädter Straße  zu fahren, werden die Räder in halsbrecherischer Manier die Treppen herunter manövriert, um weiter am Kanal zu radeln.
Die vielen Autobrücken und Autohochbrücken lassen uns den Radweg zu den Gürteln nicht finden. Auf der sechsspurigen Straße werden wir sogar angeranzt, warum wir nicht auf dem Radweg fahren würden. Wir konnten ihn nur nicht sehen.
22.04 Uhr

 

 4 In Höhe des Franz-Josef-Bahnhofs stellt Franz, der eigentlich nur nach von ihm eingegebenen Routen fährt, sein Navi auf "Autorouting" (noch 4,96 km) und es geht im Zick-Zack-Kurs Richtung Westbahnhof. Das Navi zeigt "schwache Batterie" an.  Weit und breit von einem Gürtel nichts zu sehen.
22.23 Uhr

 

 5 Wir erreichen die Gürtel - Es ist allerdings zu dunkel, um immer die Trasse des Radweges zu finden. Die Antworten der Umstehenden: "Ihr seid auf dem richtigen Weg - aber es ist noch ein Stück"  machen  Mut. Klaus treibt: "Die Ampel ist eigentlich gar nicht richtig rot."
22.29 Uhr

 

 

Vor lauter Hektik wird es richtig gefährlich: Wir befahren mehrfach notgedrungen Betriebs-gelände der Straßenbahnen, ohne dass rechts oder links Fuß- oder Radwege vorhanden sind. (Besonders Eckhard weiß: Schienen sind für Fahrräder sehr gefährlich. Kommt man mit einen Rad in die Schienenrinne, dann liegt man flach!!)
Natürlich fällt auch gerade in einem solchen Bereich Franzens Navi auf die Straße.
22.36 Uhr

 

Auf dem Neubaugürtel nach gefahrenen 9,6 km erreichen die Tangoboys zwar dis U-Bahn-Station Westbahnhof - aber noch nicht die Bahngleise der ÖBB. Weiterer Zeitverlust: Franz wartet auf Ulf und Eckhard, die aber schon einen Behelfszugang zur Eisenbahn gefunden haben.
22.38 Uhr
 
Zum Glück gibt es  eine Rolltreppe. Wir rasen zu Gleis 6, einige sogar am richtigen Abteil vorbei. Dann werden Hals über Kopf Gepäckstücke und Räder kreuz und quer eingeladen.
22.40 Uhr  Der Zug fährt los mit den Tango-Boys an Bord.